Hermann Nitsch, geboren 1938 in Wien und gestorben 2022 in Mistelbach, war ein vielseitiger österreichischer Künstler. Er war eine Schlüsselfigur des Wiener Aktionismus.
Nitsch war nicht nur Aktionist, sondern auch Maler, Grafiker, Komponist und Bühnenbildner. Bekannt wurde er vor allem durch sein "Orgien Mysterien Theater", ein Konzept, das er bereits 1957 entwickelte. Bei diesen Aktionen strebte er ein Gesamtkunstwerk an, das alle Sinne anspricht und von einer Katharsis, also einer Art Reinigung, geleitet wird. Dabei nutzte er oft Tiermaterialien, Blut und Eingeweide.
Seine Werke, darunter die sogenannten "Schüttbilder", sind international in Museen und Galerien zu sehen, und es gibt sogar zwei Museen, die sich ausschließlich seinem Werk widmen, in Mistelbach und Neapel.
Nitsch war ein Künstler, der polarisierte: Manche sahen in seinen provokativen Darstellungen eine originelle und künstlerisch wertvolle Ästhetik, während andere sie als geschmacklos empfanden. Er war tief in Kunst, Musik, Philosophie und Religion verwurzelt und wurde im Laufe seines Lebens mit mehreren Preisen ausgezeichnet.